Illustration eines Gedichtes

„Die Fliege“

Eine Fliege flog zum Flügel, huschte leis über die Tasten, um dann auf dem „gis“ zu rasten. Doch nur zwei Sekunden währte dieser Aufenthalt, dann kehrte sie zurück zu ihrer Sippe und erzählte unumwunden, sie hätt den guten Ton gefunden.

Heinz Erhardt

Mixed Media auf Papier
Format  20 x 20 cm

Buchprojekt „Das Luftschloss“

Das Konzept meines Kunstbuches in Anlehnung an die Autobiografie „Schloss aus Glas“ von Jeannette Walls ist nicht nur die Illustration im Sinne einer konkreten bildlichen Erläuterung von Textpassagen, sondern der Versuch einer Deutung, Interpretation, die Darstellung meiner Gedanken und Emotionen während des Lesens.

Ich habe mich nicht zwingend an die Chronologie des Romans gehalten, sondern punktuell einige Situationen, d.h. Textpassagen beleuchtet, die mich besonders berührt haben. Originalzitate des Romans fügen sich dort in handschriftlicher Form in die Bildstrukturen ein.
Texte im Balken unterhalb der Darstellungen führen den Betrachter auf eine weitere Ebene, konfrontieren ihn mit anderen Sujets, die erläuternd und vertiefend zu Jeannette Walls Leben und zum Inhalt des Romans in Beziehung stehen.

Für die Umsetzung habe ich unterschiedliche Verfahren und Materialien - Malerei, Zeichnung, Collage, Linoldrucke, Fotopapier, Recyclingprodukte und Transfertechnik - angewandt.

Mixed Media auf Graupappe
Format  80 x 50 cm

Klappentext „Schloss aus Glas“

„Ich nestelte an meiner Perlenkette und fragte mich, ob ich nicht doch zu elegant für die Party angezogen war, als ich aus dem Taxifenster schaute und Mom sah, die gerade einen Mülleimer durchwühlte.“ Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Sie hat einen Vater, der mit ihr auf Dämonenjagd geht, ihr die Physik erklärt und die Sterne vom Himmel holt. Da nimmt sie gerne in Kauf, immer mal wieder mit leerem Bauch ins Bett zu gehen, ihre egomanische Künstlermutter zu ertragen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Mit den Jahren allerdings werden die sozialen Verhältnisse schlimmer, die Sprüche des Vaters schaler und das Lügengebäude der Eltern so zerbrechlich wie das Schloss aus Glas, das der Vater jahrelang zu bauen versprochen hatte. Rückblickend erzählt Jeannette Walls von ihrer Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter und unkonventioneller, aber auch unverantwortlicher nicht vorstellen kann.